Wir sind "einfach da, wenn man uns braucht!"

Ein Beitrag von Dr. Heike Fröhlich

Bewegung
Foto: Michael-Buehrke / pixelio.de

Es ist schon lange bekannt, dass körperliche Aktivität das Risiko an Krebs zu erkranken reduzieren kann. In mehreren Studien konnte gezeigt werden, dass Patienten, die sich sowohl vor als auch nach der Diagnose regelmäßig bewegt haben, eine bessere Prognose aufwiesen die Krankheit zu überstehen.

Jüngste wissenschaftliche Untersuchungen legen darüber hinaus nahe, dass körperliche Aktivität bei bestimmten Krebsarten (u.a. Brust-, Dickdarm und Prostatakrebs) das Risiko eines neuen Tumors oder eines Rückfalls der Erkrankung senken können. Gleichzeitig gibt es auch Hinweise darauf, dass körperliche Aktivität sogar während und nach der Behandlung einen positiven Einfluss auf verschiedene Nebenwirkungen der medizinischen Therapie hat. Insbesondere der chronische Erschöpfungszustand (das sog. Fatigue-Syndrom) sowie Nervenleiden (sog. Polyneuropathien) oder auch Harnverhalt lassen sich gut mit körperlicher Bewegung behandeln.
Dabei gilt: weniger ist mehr! Unter körperlicher Bewegung verstehen die Wissenschaftler keinen anstrengenden Ausdauer- oder Leistungssport am Limit der Belastung. Vielmehr geht es darum sich und seinen Körper regelmäßig mit Kraft- und/ oder Ausdauertraining zu bewegen. In der Regel ist eine Zeit von 30 Minuten ausreichend. Schon das Spazierengehen an der frischen Luft im eigenen Tempo hilft positive Effekte zu erzielen. Eine pauschale Aussage, welches körperliche Training empfehlenswert ist, gibt es nicht. Entscheidend ist, dass die Art der körperlichen Bewegung Spaß macht. Mediziner und/oder qualifiziertes bewegungstherapeutisches Personal mit onkologischen Kenntnissen kann bei der Auswahl beratend sein.

TumorartKörperliche Bewegung und Krebsrisiko
Dickdarmkrebsüberzeugend verringertes Krebsrisiko
Brustkrebsvor den Wechseljahren: wahrscheinlich verringertes Risiko (durch anstrengende Aktivität)
nach den Wechseljahren: wahrscheinlich verringertes Risiko (durch jede Form Aktivität)
Gebärmutterkörperkrebswahrscheinlich verringertes Risiko
Prostatakrebsvermutlich verringertes Risiko
Lungenkrebsvermutlich verringertes Risiko
Bauchspeichel-
drüsenkrebs
vermutlich verringertes Risiko
Enddarmkrebsvermutlich verringertes Risiko
Andere Tumorartenzu wenige Studien für eine Einschätzung

Quelle: Bewegung und Sport in der Krebsvorbeugung.
Tabelle aktualisiert und abgewandelt nach Steindorf et. al. (2012)
URL: https://www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/iblatt/iblatt-bewegung-krebsvorbeugung.pdf

Fazit: Früher galt für Krebspatienten sich möglichst zu schonen und wenig zu belasten. Das ist mittlerweile überholt. Heute sind Mediziner und Wissenschaftler von einem positiven Zusammenhang von körperlicher Aktivität und dem körperlichen und psychischen Wohlbefinden von Krebserkrankten überzeugt.
Wer mehr zum Thema präventive und therapeutische Wirkung von körperlicher Bewegung bei Krebs erfahren möchte, der findet bei der Deutschen Krebsgesellschaft und dem Krebsinformationsdienst weitereInfos:
https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/aktuelle-themen/aktuelle-themen-2016/sport-gegen-krebs-bewegungstherapie-hilft-bei-nebenwirkungen.html;
https://www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/iblatt/iblatt-bewegung-krebsvorbeugung.pdf