Wir sind "einfach da, wenn man uns braucht!"

Martina Klöttschen
Therapeutin Martina Klöttschen

Liebe Frau Klöttschen, die Dehrner Krebsnothilfe e.V. ist froh, Sie gefunden zu haben als Unterstützung für Personen, die in gewisser Art betroffen von Krebs sind. 

Bitte stellen Sie sich einmal für die Leser/innen des Jahresberichts kurz vor.

Geboren wurde ich 1957 in Düsseldorf bis ich schließlich 1984 mit meinem Mann und meinen Töchtern in Runkel eine Heimat fand.
Meinem ursprünglich erlernten Beruf der Augenoptikerin kehrte ich nach 20jähriger Berufstätigkeit den Rücken und fand meinen Weg 1997 in der Harmonisierungskunst des Jin Shin Jyutsu® (energetisch- körperfokussiertes Entspannungsverfahren).
Die dabei gemachten Erfahrungen und Einsichten motivierten mich zu weiterführenden Ausbildungen. Erst zur Hospizhelferin, später begab ich mich im Jahr 2000 auf den Ausbildungsweg zur Kommunikationstrainerin, zum systemischen Coach mit DVNLP Zertifizierung und zur Hypnoseanleiterin (RAH). Anschließend arbeitete ich ca. zwei Jahre als Assistentin im Institut für neuroemotionales Coaching INNEC, vorwiegend in dem Bereich von systemischen Aufstellungen.
Anfangs noch nebenberuflich tätig, arbeite ich seit 2006 als Coach für berufliche und persönliche Neuorientierung, sowie als Jin Shin Jyutsu® Praktikerin und Selbsthilfelehrerin in eigener Praxis.
Meine therapeutischen Fähigkeiten und Kenntnisse vervollständigte ich mit der erfolgten Ausbildung (Institut für therapeutische Weiterbildung, Tille & Winzen, Frankfurt) und der Anerkennung zur Heilpraktikerin für Psychotherapie (HP).

Welcher Tätigkeit mit welchem Schwerpunkt gehen Sie derzeit nach?

Schwerpunkte meiner derzeitigen therapeutischen Arbeit sind vorwiegend Anpassungsstörungen in akuten Belastungssituationen, Begleitung durch Krankheitsphasen, Burnout, persönliche und berufliche Veränderungs- oder Entscheidungsprozesse.
Die Wahl meiner Vorgehensweise orientiert sich stets an dem was IST, was der/die KlientIn mir gerade jetzt bereit ist zu zeigen oder an dem, was heute wichtig ist, angeschaut zu werden.
Dieses wird in einem kreativen Gesprächsprozess aktiv aufgegriffen. Für diesen ‚Erforschungsraum‘ bietet sich alles an, was an Gefühlen zu diesem Thema aufkommt. Das kann in Form von inneren Bildern, Worten, körperlichen oder räumlichen Empfindungen ausgedrückt werden.
Entsprechende Fragestellungen oder therapeutische Interventionen können Ressourcen, einen Perspektivenwechsel oder neue Einsichten generieren und somit einen Veränderungsprozess in der Wahrnehmung, dem Denken und emotional einleiten.
Sind die Energiereserven erschöpft, bietet sich auch eine Unterweisung in Jin Shin Jyutsu® Entspannung an, um das ganze Wesen, also Körper, Geist und Seele wieder zu stärken und Stress zu reduzieren. Einfache Entspannungsübungen können das Immunsystem unterstützen, vegetative oder funktionelle Störungen ausgleichen oder ein Bewusstsein für noch unbenannte Gefühle und Körperempfindungen schaffen.
Das therapeutische Grundgerüst, das mir klientenzentriert zur Verfügung steht, bildet sich aus Interventionen

  • der Gesprächstherapie nach Carl Rogers
  • sinnes- und gefühlsbasierter Trancearbeit
  • des Achtsamkeitstrainings
  • der Verhaltenstherapie
  • der Transaktionsanalyse nach Berne
  • der Versöhnungsarbeit mit dem Inneren Kind
  • aus systemischen Arbeiten
  • und aus Entspannungsverfahren

Somit verfüge ich über eine Vielfalt von sich ergänzenden Methoden, Ausbildungen und einiges an Lebenserfahrung!

Hatten/Haben Sie bereits Klienten/Klientinnen, bei denen in der Familie eine Krebserkrankung oder eine andere schwerwiegende Krankheit vorliegt/vorlag?

In den letzten zwei Jahren begleitete ich drei KlientInnen, mit einer Krebsdiagnose und bekam mehrere Anfragen bezüglich einer therapeutischen Unterstützung schwererkrankter Menschen.
Manchmal ergab sich eine psychoonkologische Beratung durch die Krankenkasse, mal verhinderten finanzielle Gründe die Zusammenarbeit.
In diesen Fällen empfahl ich die DKNH e.V. zu kontaktieren!

Wir haben in der Vergangenheit eine gute Zusammenarbeit mit Frau Mill gehabt. Sie hatten bereits auch Kontakt zu ihr, möchten Sie uns dazu noch ein wenig erzählen?

Den Kontakt zu Frau Mill suchte ich proaktiv, da ich vor ca. 6 Jahren parallel den Tod meiner Eltern, sowie die lebensbedrohende Krebserkrankung meines Mannes zu verarbeiten hatte. Gerade auf Grund meiner psychologischen Kenntnisse, bemerkte ich eine sich anbahnende psychische Belastung und Überforderung.
Für mich, als Angehörige war es sehr hilfreich mit einer „neutralen Person“ Gefühle, Unsicherheiten und Ängste ansprechen zu können.
So kann ich, nicht nur aus meiner „Therapeutenecke“ heraus, sondern auch als persönlich Betroffene, nur jeden ermutigen sich professionelle begleitende Unterstützung zu erlauben, um dauerhafte Überforderung zu vermeiden.
Die Zusammenarbeit mit Frau Mill war für mich sehr intensiv und bereichernd. Geprägt von gegenseitigem Respekt, Empathie und einer Prise Humor.