Ein Beitrag von Dr. Heike Fröhlich
Darmkrebs ist eine häufige Erkrankung: Laut Robert-Koch-Institut war es im Jahr 2017 bei Männern die dritthäufigste und bei Frauen die zweithäufigste Krebsneudiagnose und gleichzeitig bei Männern wie auch bei Frauen die dritthäufigste Todesursache. Es wird geschätzt, dass einer von 15 Männern und eine von 18 Frauen in ihrem Leben an Darmkrebs erkrankt. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt zwischen 72 und 75 Jahren, wobei Männer früher als Frauen erkranken. Aufgrund des medizinisch technischen Fortschritts und den damit verbundenen Möglichkeiten der Früherkennung und auch Therapie ist das Überleben nach der Diagnosestellung im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen, wie Lungen- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs, recht gut. Länger als 10 Jahre überleben zwischen 36% und 39% der Patienten.
Die Entstehung eines Darmkrebs ist v.a. getrieben durch den individuellen Lebensstil, so spielen Übergewicht, Tabakkonsum, Bewegungsmangel und fleischlastige Ernährung eine wichtige Rolle. Erbliche Faktoren sind in diesem Fall anders als bspw. beim Brustkrebs weniger stark ausgeprägt. Allerdings gilt auch hier die Empfehlung, dass bei erstgradig Verwandten eine frühere Vorsorge (vor dem 50. Lebensjahr) angestrebt werden sollte.
Dass Präventionsuntersuchungen schützen, belegen ebenfalls die Zahlen, die von den Krankenkassen seit der Einführung der Früherkennungsrichtlinie im Jahr 2003 erhoben werden. Personen, die sich regelmäßig entsprechend der Vorgaben (Test auf verborgenes („okkultes“) Blut im Stuhl und/ oder Darmspiegelung („Koloskopie“)) untersuchen lassen, erkranken weniger häufig an Darmkrebs. Keine der bekannten Krebspräventionsmaßnahmen ist so effektiv wie das Darmkrebs-Screening.
Die Therapie des Darmkrebs besteht je nach Größe und Ausmaß des Tumorbefalls zunächst in der Entfernung des Tumors mit daran anschließender Chemotherapie.