Wir sind "einfach da, wenn man uns braucht!"

Selbstwirksam bleiben – in besonderen Herausforderungen

Baum, der sich spiegelt
Foto: Bessi / pixabay.com

Ein Beitrag von Dorothee Bahr

Mit dem Verdacht einer schwerwiegenden Erkrankung, dem Diagnoseprozess und der dann bestätigten Diagnose verändert sich alles.
Für die Erkrankten und für ihre nächsten Angehörigen. Ohnehin vorhandene Belastungsfaktoren wirken nun noch stärker.
Denn mit dem Schock der Erkrankung, kommt die Ungewissheit über die damit verbundenen Folgen. Ein Wechselbad der Gefühle, zwischen Verdrängung, Hoffnungslosigkeit und Hoffnung. Hinzu kommen unzählige Termine, die der weiteren Abklärung und Behandlung dienen und oftmals sehr belastend sind.


Wie möchten sie damit umgehen? Haben sie überhaupt Wahlmöglichkeiten?
• Welches Vorgehen ist hilfreich?
• Wie sind Symptome einzuordnen?
• Was macht die Erkrankung mit unserer Beziehung zueinander?
• Wie wirkt sie sich auf meine berufliche Existenz aus?
• Gibt oder gab es ähnliche Erkrankungen im nahen Umfeld?
• Wie hoch ist das Erkrankungsrisiko für meine Kinder?
• Fühle ich mich verstanden vom behandelnden Arzt, der Ärztin?
• Gibt es ergänzende Behandlungsformen und wie finde ich sie?
• Wie erkenne ich ihren Nutzen für mich?
• Will ich den Kampf überhaupt aufnehmen?
• Was spricht dafür, was dagegen?


Nur einige der Fragen, die sich ihnen nun stellen. Die Situation gleicht einem Strudel, von dem sie erfasst wurden.
Können sie ihm entrinnen? Zu welchem Preis?

Hier möchte ich sie ermutigen, innezuhalten und nicht unterzugehen, im immer schneller laufenden Räderwerk der Meinungen, Entscheidungen und Befindlichkeiten. Es ist und bleibt ihr Leben, ihre Familie, ihre Gegenwart und ihre Zukunft.
Wenn sie das Bedürfnis haben eine anstehende Entscheidung in Ruhe abzuwägen, mit einer Vertrauensperson zu besprechen oder Alternativen zu prüfen, nehmen sie sich die erforderliche Zeit.


Oft lässt der medizinische Befund das zu. Wenn es ihnen möglich ist, nehmen sie Arztgespräche gemeinsam mit einer Person ihres Vertrauens wahr. Vier Ohren hören mehr und umfassender als zwei. Besonders wenn sie persönlich betroffen sind.
So lernen sie, die Welle zu reiten, anstatt in ihr unterzugehen. Sie erleben mehr Mitgestaltung, weniger ausgeliefert sein. Das verändert ihre Lebensqualität.


Eine Entscheidung, die sie in bewusster eigener Abwägung treffen, werden sie auch konsequenter und erfolgreicher umsetzen. Das hat direkte Auswirkungen. Auf den Umgang mit Nebenwirkungen, ebenso wie auf den Behandlungserfolg. Fachstudien und persönliche Erfahrungen belegen wie wirksam die Kraft der Gedanken ist. Wie können sie positive, hilfreiche Gedanken aktivieren? Wer kann sie darin unterstützen? Was hat ihnen in vorausgegangenen Schwierigkeiten geholfen?
Hilfreich ist es auch, wenn sie die persönlich passende Lebensbalance finden. Vielleicht erscheint ihnen der Gedanke in einer Zeit der akuten Krise abwegig. Vielleicht können sie ihn dennoch zulassen und es einmal ausprobieren. Was tut ihnen gut? Wie können sie es verstärken?


Das können Gewohnheiten sein, wie tägliche Ruhezeiten und kleine Belohnungen. Das können Menschen sein, die ihnen gut tun und mit denen sie regelmäßigen Kontakt suchen. Was tut ihnen nicht gut? Wie können sie es vermeiden oder reduzieren?
Können sie je nach Akutsituation eine gute Ernährung und Bewegung in ihren Alltag integrieren?
Alles was ihnen hilft, zu einem für sie passenden und ausgewogenen Lebensstil zu finden, erhöht ihre Lebensqualität. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Das gilt übrigens auch für alle, die noch nicht mit einer schweren Erkrankung kämpfen müssen und dieser vorbeugen wollen.

Selbstwirksamkeit erhöht ihre Lebensqualität in der aktuellen Situation sowie die ihrer Zukunftsperspektive. Hier möchte ich sie unterstützen, ihren Weg zu finden in allen Herausforderungen, die eine schwere Erkrankung mit sich bringt.
Dazu können auch Beratungsgespräche beitragen, mit einer Beraterin, einem Berater ihres Vertrauens.
Im geschützten Rahmen können sie ihre persönliche Situation anschauen. Für und Wider abwägen, gedanklich experimentieren und Klarheit gewinnen. Gerne auch gemeinsam mit ihren Angehörigen.


Ich wünsche ihnen hierzu Kraft und die Zuversicht, den für sie und ihre Angehörigen passenden Weg zu finden.




Resilienz und Krisenbewältigung

Doris Mill

Warum gelingt es manchen Menschen besser aus einer Krise gestärkt hervorzugehen oder neue Wege mit Mut und innerer Stärke zu beschreiten? Wo liegt der Schlüssel für das Geheimnis, unsere manchmal unsichtbare Richtschnur ohne größeren Aufwand ausfindig zu machen?

Jeder Mensch hat ein körperlich wahrnehmbares Wissen, auf das wir zurückgreifen können!

Es gibt insgesamt sieben Resilienzfaktoren (psychische Widerstandskraft), die uns in unserem Verhalten beeinflussen und an denen wir arbeiten können:

Akzeptanz: Nehmen wir an, was geschieht. Es ist wie es ist!

Optimismus: Vertrauen Sie darauf, dass es besser wird.

Selbstwirksamkeit: Achten Sie auf Ihre eigenen Bedürfnisse. Entscheiden Sie sich und gehen Sie Ihren Weg.

Verantwortung: Verlassen Sie die Opferrolle. Übernehmen Sie Verantwortung und respektieren Sie Ihre (Leistungs-)Grenzen.

Netzwerkorientierung: Trauen Sie sich, andere um Hilfe zu bitten und Hilfe anzunehmen.

Lösungsorientierung: Gehen Sie die Dinge an, werden Sie aktiv. Entdecken Sie die Wünsche für Ihr Leben.

Zukunftsorientierung: Planen Sie Ihr Leben, sorgen Sie für die Realisierung Ihrer Pläne.  

Gerade für an Krebs erkrankten Menschen kann es sehr hilfreich sein an diesen Themen zu arbeiten, um die alten Muster zu verlassen und neue Wege zu beschreiten. Oftmals brauchen wir ein Ritual zum Abschied, eine Würdigung durch ein Dankbarkeitsgefühl oder vielleicht auch einen Brief, in welchem wir alte Gefühle loslassen können.

Gerne begleite ich Sie im Rahmen von Einzelgesprächen und Gruppenveranstaltungen, auf Wunsch auch in Verbindung mit Musik, bei Ihren Themen.

Zur Website von Doris Mill: www.doris-mill.de
E-Mail: doris[at]doris-mill.de