Wir sind "einfach da, wenn man uns braucht!"

Wenn sich die Welt anders dreht

Foto: Kokopelli / pixelio.de
Foto: Kokopelli / pixelio.de

Eine Klientin, die an Krebs erkrankt war, suchte mich auf, da sie in ihrer Ehe vor großen Schwierigkeiten stand. Sie hatte gemeinsammit ihremMann die Krankheit nach einemmehr als 10 Jahre dauernden Kampf besiegt. Leider waren auf dem Weg die Ehe und die gemeinsamen Bedürfnisse als Paar völlig in den Hintergrund geraten.

Wenn ein Familienmitglied oder der Partner erkrankt, dreht sich mit einem Mal die Welt anders. Im Zentrum steht der Kampf gegen die Krankheit. Häufig gerät dabei völlig in den Hintergrund, dass Partner, Kinder, Eltern, Freunde und Kollegen ebenfalls einer solchen Situation hilflos ausgesetzt werden. Die erkrankte Person erhält vielfältige Hilfe und Angebote, das mitbetroffene Umfeld jedoch kaum. Hier entstehen Unsicherheiten, Bedürfnisse und Tabus.

Nach Besiegen der Erkrankung und Beenden der Therapien ist der Weg zurück in ein normales Miteinander häufig schwierig. Personen empfinden beispielsweise ihren Körper durch Narben oder den Haarverlust nicht mehr attraktiv. Auch die Partner wissen nicht immer sicher mit der neuen Situation umzugehen. Die Rollenverteilungen zurück in eine gleichberechtigte Beziehung geschieht oftmals nur oberflächlich. Die Erkrankung eines Angehörigen, einer nahestehenden Person, oder uns selbst führt uns an unsere Grenzen. Sowohl organisatorisch als auch emotional werden Belastungsgrenzen erreicht und überschriften.

Ich begleite Familien und auch Gruppen von Angehörigen sowie Betroffene bei ihrem Weg durch die Krise. Ich unterstütze durch Seminare und Workshops, aber auch durch therapeutische Gespräche und Mediation bei der Konfliktbewältigung.

Ziel ist es, die individuelle Kraft erneut zu finden, zu aktivieren und zu erkennen, dass noch bisher ungenutzte Ressourcen zur Bewältigung vorhanden sind.

Es gibt keine Tabus, keine nicht stellbaren Fragen, keine nicht sein-dürfenden Empfindungen, keine Verurteilungen und keine Wertungen. Es geht nicht darum, die zum Teil irrealen Empfindungen und Ängste wegzudrängen, sondern einen integrierenden Umgang damit zu finden.

Alle Leistungen können je nach Bedarf in meiner Praxis in Idstein, im Hausbesuch und online wahrgenommen werden.
Alle Angebote können auf Nachfrage durch die Dehrner Krebsnothilfe unterstützt werden.

Ich freue mich auf Ihren Besuch unter www.mediation-und-paartherapie.de oder unter www.facebook.com/Praxis-für-Mediation-Paar-Therapie-1831244793616893




Kinder begegnen dem Tod

Trauerbegleitung von Kindern und Jugendlichen

„Lange saßen sie dort und hatten es schwer, doch sie hatten es gemeinsam schwer,
und das war ein Trost. Leicht war es trotzdem nicht.“

Astrid Lindgren
Foto: Hans Kretzmann from Pixabay.com
Foto: Hans Kretzmann from Pixabay.com

Wenn eine Krebserkrankung trotz Behandlung fortschreitet und die Hoffnung auf Heilung immer kleiner wird, steigt der Belastungspegel in der Familie steil an: Verzweiflung, Wut, Trauer, bedrückte Stimmung und oft völlige Sprachlosigkeit machen sich breit. Auch wenn es sicherlich zu den schwierigsten Aufgaben für Eltern gehört, über das Sterben und den Tod zu sprechen, ist es dennoch wichtig, die Situation beim Namen zu nennen und sie dem Kind zu erklären. Vielen Problemen und Kummer wird vorgebeugt, wenn Kinder und Jugendliche in das einbezogen werden, was geschieht oder geschehen wird. Eltern sollten nie vergessen, dass Liebe, Offenheit und Vertrauen im Umgang mit ihren Kindern eine sehr gute Basis für die gemeinsame Trauerbewältigung ist. Kinder haben einen ganz anderen Zugang zum Tod als Erwachsene. Während Erwachsene oft unter einer Glocke sind, geben sich Kinder Trauerpausen, sind pragmatischer, sind fröhlich und unbedarft. Dann wieder sind sie traurig, lustlos und verzweifelt. Das teilweise befremdliche Verhalten rührt daher, dass Kinder die Dimension nicht kennen, eine ihnen nahestehende Person nie wiederzusehen.

Bei Jugendlichen sieht das ganz anders aus. Sie verschließen sich eher und finden schwer Zugang zu Gefühlen. Ihnen beiden ist gemein, dass sie einen festen und einfühlsamen Ansprechpartner außerhalb der Familie brauchen. Betroffene sollten sich nicht scheuen, auch professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Mein Therapie- und Beratungsangebot
Mit meinem Therapie- und Beratungsangebot möchte ich Eltern darin unterstützen, im Umgang mit ihrem Kind bzw. Jugendlichen ein gutes und sicheres Gefühl zu haben und Selbstvertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten zu entwickeln. Den jungen Menschen möchte ich dabei behilflich sein, Fragen zu klären, Ängste und Sorgen auszudrücken und sich auf schwierige Situationen innerlich vorzubereiten. Familien möchte ich dazu anleiten, eine offene Kommunikation über die Schwere der Erkrankung und die damit einhergehenden Belastungen zu pflegen.
Ich verstehe meine Arbeit als Prävention im Sinne einer seelischen Gesundheitsvorsorge für Kinder aller Altersstufen unter Berücksichtigung entwicklungspsychologischer Aspekte und der Grundsätze der systemischen Sichtweise.

Meine Arbeitsmethoden
Nicht das Ereignis selbst, sondern die Art und Weise, wie damit umgegangen wird, ist entscheidend für eine gute Trauerbewältigung. Die praktischen Unterstützungsangebote in meiner Arbeit mit trauernden Kindern und Jugendlichen können auch als Anregung für die Umsetzung in der Familie gesehen werden. Erlaubt und hilfreich ist jedoch im Prinzip alles, was zur Verarbeitung der existentiellen Situation positiv beitragen kann. Denn: Im Augenblick der Verzweiflung zählt nicht, was richtig oder falsch ist, sondern was hilft, weiterzuleben…

Ein Gespräch in ruhiger Atmosphäre lässt es zu, Fragen zu stellen, Gedanken und Gefühle auszudrücken und den Einstieg in das schwierige Thema zu finden, wobei der Entwicklungsstand und die geistige Reife des jungen Menschen stets Beachtung finden. Denn: Wahr ist, was verarbeitet werden kann.

Eine tröstende Umarmung gibt dem Kind und Jugendlichen Halt, wenn das Bedürfnis besteht, sich in den Arm nehmen zu lassen. Es ist nicht hilfreich, einem Kind zu sagen „sei tapfer“, wenn es anfängt zu weinen. Denn: Tränen haben heilende Wirkung.

Malen und Zeichnen eignen sich als Medium, um miteinander ins Gespräch zu kommen und Zugang zu den Gedanken und Emotionen zu bekommen. Denn: Gemalte Bilder sind oft ein Schlüssel zur Seele der Kinder.

Gedichte zu schreiben und Tagebuch zu führen helfen dabei, spielerisch die Kraft der Sprache zu entdecken und neue Kräfte zu mobilisieren. Denn: Schreiben bereitet Freude und öffnet das Herz.

Über das Spielen lernen Kinder offener und freier mit ihren Themen umzugehen und ihre Fantasien und Erlebnisse auf ihre Weise zu verarbeiten. Denn: Im Spiel ist Heilung.

Atem- und Entspannungsübungen reduzieren Stress und psychische Belastung, begünstigen den Abbau von Sorgen und Ängsten und stellen das innere Gleichgewicht wieder her. Denn: Entspannung ist gut für Körper, Geist und Seele.

Trauergeschichten vorlesen, um Kindern liebevoll tröstlich und altersentsprechend den Tod zu erklären. Denn: Geschichten erzählen auch von der Hoffnung über den Tod hinaus.




Wie sag’ ich’s (m)einem Kind?

Wenn nach einer Krebserkrankung nichts mehr ist, wie es einmal war

Nachdenkliche Mutter
Foto: CFalk/pixelio.de

Wie sag‘ ich’s (m)einem Kind? – Elternschaft und Krebs …

Eine Krebserkrankung stellt nicht nur für den Patienten selbst, sondern auch für dessen Familienangehörige eine enorme Belastung dar. Die tiefe Erschütterung der bestehenden Wirklichkeit betrifft die familiäre Wirkung besonders dann, wenn Eltern- und Krankenrolle zusammenfallen. Kinder können krank vor Angst um die Eltern werden! Aufklärung tut Not!

Wenn ein Elternteil an Krebs erkrankt, ist in einer Familie nichts mehr wie es war…

Arztbesuche, Therapieplanungen – der Alltag hat sich komplett verändert. Die Angst vor der Zukunft beherrscht das Leben der Betroffenen. Als erkrankter Elternteil beschäftigen ihn Fragen wie: Wie viel Zeit bleibt mir noch? Werde ich meine Kinder noch aufwachsen sehen? Kann ich überhaupt – und wenn ja wie lange – meine Aufgaben als Mutter oder Vater noch erfüllen? Er wird mit Fragen konfrontiert wie: Was sollen und dürfen meine Kinder über meine Erkrankung erfahren? Darf ich sie überhaupt damit belasten? Versuche ich sie besser zu schonen? Was sage ich wie – und wann?

Kinder sind Mitbetroffene! – Die Beweggründe meiner Arbeit

Betroffene Eltern, die sich in dieser Situation allein gelassen und überfordert fühlen, möchte ich im Umgang mit diesen Fragestellungen informativ und begleitend unterstützen. Die Erfahrung und wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass auch Kinder aller Altersgruppen in dieser Lebenslage ganz besonderen Hilfen bedürfen.
Die weitere Entwicklung des Kindes kann deutlich negativ beeinflusst werden, wenn auf seine speziellen Probleme nicht eingegangen wird.

Deshalb liegt mir die Arbeit mit dem jungen Menschen im Kontext seiner Familie besonders am Herzen. Ein wichtiger Faktor ist hierbei die Zusammenarbeit mit den Eltern unter Einbeziehung des psychosozialen Umfelds. Darüber hinaus werden die interdisziplinäre Zusammenarbeit und der intensive Austausch auf multiprofessioneller Ebene bedeutsam, sobald der entwicklungspsychologische Prozess des jungen Menschen dies erforderlich macht..