Über eine Krebserkrankung in der eigenen Familie überhaupt zu sprechen, fällt schwer. Noch schwieriger wird es, wenn Kinder in der Familie sind.
Häufig wissen die Eltern nicht, wie sie in Bezug auf ihre Kinder mit der Situation umgehen sollen. Sie möchten sie nicht belasten oder sie verängstigen. Die Eltern ringen häufig um ihr eigenes inneres Gleichgewicht. Der einfachste vorstellbare Weg scheint dann oft, Ihren Kindern lieber nichts zu sagen. Diese Gedankengänge sind in jeder Hinsicht verständlich. Und zunächst ist es tatsächlich wichtig, sich selbst erst mal „zu sortieren“, nötige Informationen einzuholen und sich mit anderen Erwachsenen in Bezug auf emotionalen Halt und mögliche Hilfestellung auszutauschen. Kinder mit einbeziehen An diesem Punkt angekommen, empfehlen wir nun jedoch, Ihre Kinder mit einzubeziehen. Es gibt mehrere Gründe dafür:
Kinder haben sehr „feine Antennen“ und spüren, dass etwas nicht in Ordnung ist. Dies lässt sich vor ihnen nicht verbergen.
Wenn keine Erklärung kommt, tendieren Kinder dazu zu glauben, dass sie selbst der Grund für die „ungute Stimmung“ sind, und fühlen sich dann schuldig.
Häufig entwickeln sie dazu unkonkrete Phantasien, die für sie erheblich beängstigender sein können, als es nötig wäre.
Sie fühlen sich mit ihren Ängsten diesbezüglich allein gelassen. Mit Kindern reden – aber wie? Deshalb empfehlen wir, dass Sie mit Ihren Kindern reden. Das schwierige „WIE“ kann durch das Beherzigen einiger einfacher Regeln handhabbarer gemacht werden:
Um mit dem Thema zu beginnen, wählen Sie einen Zeitpunkt mit Luft nach hinten, (nicht vor dem Schlafen, nicht vor der Schule), damit ihr Kind Gelegenheit hat, das Gehörte zu bearbeiten.
Sie müssen Ihrem Kind nicht alles sagen, und Sie sollten nicht versuchen Ihrem Kind alles auf einmal zu sagen.
Aber das was Sie sagen sollte der Wahrheit entsprechen.
Berücksichtigen Sie Alter und Auffassungs-vermögen Ihres Kindes. Ein Teenager versteht detailliertere Informationen, mit denen ein Kleinkind überfordert wäre.
Machen Sie Ihrem Kind deutlich, dass es sich nicht um ein einmaliges Gespräch handelt, sondern immer wieder über das Thema gesprochen werden wird. Laden Sie alle (auch sich selbst) ein, über Ihre Gefühle zu sprechen. Regen Sie Ihr Kind zu Fragen an. Halten Sie die Gespräche eher kurz (nicht in die Länge ziehen).
Wenn Sie einen Partner haben, sprechen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, wenn möglich. Wenn Sie mehrere Kinder haben, ist es am besten, mit allen zusammen gemeinsam zu sprechen, damit jeder weiß, was gesagt wurde und sich alle gleichermaßen einbezogen fühlen. Dies bietet sich an, wenn Ihre Kinder im Alter eher nah beieinander liegen.
Sagen Sie Ihrem Kind, dass es mit seinen Fragen und Ängsten jederzeit zu Ihnen kommen kann, um darüber zu sprechen. Machen Sie selbst immer wieder Gesprächsangebote.
Es ist in Ordnung Ihrem Kind zu sagen, dass Sie etwas nicht wissen.
Es ist wichtig Ihr Kind zu beruhigen, dass egal was passiert, (z.B. Krankenhausaufenthalte), es ist jemand da, der sich um es kümmert. Wenn es sich herausstellt, dass auch unter Beherzigung der obigen Vorschläge die Situation zu Hause nicht bewältigbar scheint, bietet de DKNH therapeutische Gesprächsangebote nicht nur für die Patienten und ihre Angehörigen an, sondern auch für Familien mit Kindern.
Als wir angefangen haben, über diesen Artikel nachzudenken, und ob und wie im Zusammenhang mit der Diagnose einer lebensbedrohlichen Krebserkrankung etwas Gewinnbringendes dabei sein könnte, hatten wir viel Besprechungsbedarf. Wir überlegten, ob dies vielleicht auch als respektlos oder irritierend angesehen werden könnte, angesichts der Leiden und des riesigen Kraftaktes der Betroffenen, die um ihr Leben kämpfen. Es wäre tatsächlich vermessen von uns, an dieser Stelle über etwas referieren zu wollen, als ob wir es besser wüssten als diejenigen, die das durchgemacht haben und durchmachen.
Während der über 12 Jahre, die wir in Zusammenarbeit mit der DKNH von Krebs betroffene Menschen und deren Familien begleitet haben, konnten wir jedoch oft staunen und Achtung haben vor der Courage, der Gefasstheit und der Würde, die so viele von diesen Menschen aufbringen mitten in den schwersten Krisen ihres Lebens. Nicht selten berichten Krebs-Überlebende, dass sie durch ihre Krankheits-Erfahrungen zu anderen Menschen geworden sind und dass sie für diese Änderungen auch sehr dankbar sind. Weil das, was gelernt wurde, Lehren für ihr Leben waren.
Zwei zentrale Themen beschäftigen die Mehrzahl unserer Klienten, wenn eine diagnostizierte Krebserkrankung meist schlagartig ihr Leben auf den Kopf stellt:
Die Bewältigung der Angst Die Angst kommt gleich am Anfang, kann lähmen, orientierungslos und depressiv machen und stürzt nicht wenige Menschen in eine emotionale Krise. Die Betroffenen sind überfordert, dieses plötzliche potentielle Heranrücken des Todes zu verarbeiten. Ihr Blick ist zunächst auf die Krankheit und die möglichen negativen Folgen bis hin zum Tod fixiert. In unserer Begleitung während dieser ersten Phase ist das Ziel zunächst, hier aus der lähmenden Angst heraus zu treten und in die Handlungsfähigkeit zurück zu kommen.
Das Hadern mit dem Schicksal Bohrende Gedanken kommen auf: Warum gerade ich? – Ich bin doch noch nicht fertig mit meinem Leben! Ich will einfach mein altes Leben zurück! Viele tun sich besonders schwer auch nur annähernd akzeptieren zu können, dass Zukunftspläne, die bisher als selbstverständlich erschienen, plötzlich zu Eventualitäten werden.
Bei der gemeinsamen Bearbeitung dieser Themen mit unseren Klienten haben sich verborgene Lektionen (man könnte sie auch „geistige Juwelen“ nennen) heraus gestellt, die wir hier vorstellen möchten:
Nicht mehr Tage im Leben, sondern mehr Leben im Tag Den Fokus auf das Hier und Jetzt zu lenken, reduziert Angst und Panik (weil Angst meistens in den Gedanken an die Zukunft existiert). Aufzuhören mit exzessiven Überlegungen und Planungen in Bezug auf Vergangenheit und Zukunft (mit denen wir sonst meistens beschäftigt sind), führt zur Rückkehr zum Hier und Heute.
Das Erhaschen eines Blickes auf das mögliche baldige Ende des Lebens kann uns dazu bringen, in die Gegenwart zurück zu kehren und jede Minute auszukosten und intensiv mit allen Sinnen zu erleben. Die Frage kommt auf: Mit welchen schönen Erlebnissen, Gefühlen, besonderen Menschen möchte ich meine Zeit, wie lange auch immer sie noch dauert, wirklich verbringen?
Der (All-)Tag bekommt nun eine neue Chance, sowohl bewusst wahrgenommen als auch schön gestaltet zu werden, weil wir dies mit in der Hand haben. Mit dieser Erkenntnis kann jeder Moment, in dem wir leben dürfen, sich als kleines Wunder entfalten. Damit kann eine Wandlung stattfinden von der Angst vor dem Tod hin zur Dankbarkeit, immer noch zu leben und von nun an sein Leben möglichst bewusst zu genießen.
(Uns ist natürlich bewusst, und wir wollen es auf keinen Fall minimalisieren, dass die medizinische Krebsbehandlung oft an die Substanz geht und so große Schmerzen verursachen kann, dass es manchmal die größtmögliche Leistung ist, überhaupt den Tag zu überstehen.)
Das Unerledigte Anpacken Wenn wir glauben, dass wir unbegrenzte Zeit haben, dann verhalten wir uns dem entsprechend; all zu oft verschieben wir unangenehme Aufgaben auf später. Das kann zwar erst mal entlastend wirken. Diese vordergründige Unbeschwertheit jedoch trügt. Und das betrifft auch und gerade Beziehungen zu anderen, in unserem Leben wichtigen Menschen. Denn die unerledigten, ungeklärten Beziehungen lasten auf unserer Seele, auch wenn uns dies oft nicht bewusst ist.
Sie „nagen“ im Hintergrund. Auf einmal könnte es zu spät sein. Unsere Klienten und Angehörigen haben berichtet, welch ein Schreck und innerer Schmerz zutage kommen konnte beim Gedanken: „Was ist, wenn ich sterbe, und ich mit einem bestimmten Menschen etwas Bestimmtes nicht klären konnte?“
Es geht aber nicht nur um problematische, verletzende Aspekte von Beziehungen. Wir bereuen es, wenn wir den uns wichtigen Personen nicht sagen, wie viel sie uns bedeuten. Es macht einen großen Unterschied aus, ob wir das in Worten ausdrücken. Dagegen wird es als große Befreiung und Entlastung erlebt, wenn wir dann doch noch „reinen Tisch machen“ bzw. die Scheu überwinden und über das sprechen, was uns wirklich wichtig ist.
Angst und Bitterkeit machen uns krank, dagegen Dankbarkeit, Verzeihung, im Moment Leben, sind heilsam für Körper und Seele. Die Erkenntnis und Bearbeitung dieser Grundproblematiken haben zwei-fache Vorteile: Zum Einen wirkt es sich positiv aus auf das gesamte körperliche Abwehr- und Regenerations-System. Zum Anderen ist es für unser allgemeines Wohlbefinden gut, für unseren inneren Frieden und unser seelisches Gleichgewicht – nicht nur bei der Genesung, sondern auch danach.
Ja, und wie geht das dann? Diese Prinzipien auch umzusetzen, die sich in der Theorie so überzeugend anhören mögen, ist natürlich wieder eine ganz andere Sache. Das vielleicht Schwierigste von Allem ist, dass es keine universellen Antworten, keine vorgeschriebenen Lösungen gibt zu diesen Fragen: Wie lerne ich, im Moment zu leben? Wie kann ich loslassen und verzeihen, und wieso sollte ich das überhaupt, wenn ich noch verletzt, sauer oder misstrauisch bin? Was habe ich davon?
Ein nicht unerheblicher Teil unserer systemischen, psychoonkologischen Beratung besteht darin, den Betroffenen beizustehen, während sie mit diesen Fragen ringen. Unterstützend Möglichkeiten, perspektivischen Wechsel aufzuzeigen – alles im Sinne, ihr inneres geistiges Gleichgewicht neu herzustellen. Aber letztendlich ist jeder Weg dorthin, jede Lösung einzigartig; jeder Suchende muss in gewisser Weise sich seinen Weg selbst erkämpfen, oft durch Probieren, über-Bord-Werfen, und nochmal neu Probieren.
Zusammenfassend: Die Konfrontation mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung kann – wenn wir Glück haben – zu einem Paradigmen-Wechsel in unserer Lebenseinstellung führen. Von Angst und Verleugnung vor Vergänglichkeit, Zerfall und dem Tod hin zu einer reiferen, realitätsbezogenen Akzeptanz, dass der Tod zum Leben gehört. Mit diesem Perspektivwechsel erkennen wir die Kostbarkeit, im Hier und Jetzt zu leben. Mit der Grundhaltung, dass wir nie wissen, wie viel Zeit wir haben, ordnen wir unsere Prioritäten um. Die Klärung der Beziehungen zu den wichtigsten Menschen in unserem Leben rückt in den Vordergrund.
Unser Artikel lässt weitere Fragen und Überlegungen offen, die hier den Rahmen sprengen würden und wurde schon wesentlich länger, als wir geplant hatten. Wir haben durch die Offenheit und das Vertrauen unserer Klienten viel dazu gelernt und sind dankbar, diese Erfahrungen weiter geben zu können.
Wir freuen uns, diese Arbeit hoffentlich noch viele Jahre gemeinsam mit der DKNH fort zu setzen.
in der systemischen Familientherapie – und was hat Krebs damit zu tun?
In der psychotherapeutischen und psychoonkologischen Zusammenarbeitmit Einzelpersonen und Familien ist die Auseinandersetzungmit„Abgrenzung“ ein wichtiges und wiederkehrendes Thema.
Abgrenzung ist eine notwendige Grundfähigkeit aller Lebewesen. Für den Einzeller oder ein komplizierteres Säugetier (wie z.B. den Mensch) bedeutet dies die Fähigkeit, sich von seiner Umwelt zu unterscheiden, mit der Umwelt zu interagieren, Nahrung zu holen und sich vor schädlichen, gefährlichen Einflüssen aus der Umwelt zu schützen.
Dies mag selbstverständlich erscheinen, aber für das hochkomplexeWesen„Mensch“ findet Abgrenzung überwiegend auf sprachlicher Ebene statt. Gemeint ist hier, wie wir miteinander darüber kommunizieren, was wir wollen und brauchen, und was nicht. Die Tragweite der Auswirkung, wie gut dies gelingt, ist uns oft nicht bewusst.
Am einfachsten können wir uns diesem Bereich annähern, wenn wir uns fragen:Wie sieht es aus mit dem„Nein“-Sagen?
„Nein” sagen
„Nein“ sagen hat leider einen schlechten Ruf. Ich will doch den anderen nicht verletzen, indem ich ihm etwas abschlage. Das passt nicht in mein Selbstbild eines liebevollen, hilfsbereiten Mitmenschen.„Für den anderen da sein“ ist auch ein ethischmoralisches Ziel, das zu verfolgen mir quasi mit in dieWiege gelegt wird. Etwas Gutes zu tun für andere, fühlt sich immer wieder gut an, ich freue mich, dass der andere sich freut und auch, wenn ich ein Dankeschön für meine gute Tat erhalte.
Wie gehe ich dann aber damit um, wenn ich „eigentlich“ nicht möchte? Vielleicht sitzt Hilfsbereitschaft (oder dass ich glaube, dass andere diese von mir erwarten) so tief in mir, dass das „eigentlich nicht wollen“ gar nicht mehr in mein Bewusstsein gelangen darf. Vielleicht macht es sich gerade noch bemerkbar durch ein Ziehen im Bauch, ein Kribbeln, Kopfschmerzen oder den Drang, raus gehen zu wollen. Was ich gerne beiseite schiebe und damit übergehe.
Wenn ich etwas nicht möchte oder es mir zu viel wird, mich aber dennoch immer wieder darauf einlasse, tut mir das langfristig nicht gut. Damit achte ich meine eigenen Grenzen nicht. Und gleichzeitig lade ich (unbewusst) auch andere ein, sie nicht zu achten.
„NEIN“ sagen in der Familie
„Nein“ sagen bedeutet, dass ich mein eigenes Wohlergehen im Blick habe(n darf ). Auch in Kontakt mit meiner Familie. Und wenn klar ist, dass ich„nein“ sagen kann, wenn ich etwas nicht will, hebt sich mein„ja“ umso deutlicher und unmissverständlicher ab für mein Gegenüber als etwas, das ich wirklich will! (Dann meine ich auch „ja“!) Ein „Nein“ dem anderen mitzuteilen und sich dann damit auseinander zu setzen, ist „gesund“.
Im Rahmen von„Fairem Streiten“ können frühzeitig alle Gefühle/Bedürfnisse offen gelegt werden. Dies kann deren„Anstau“ und dann daraus resultierend eventuelle spätere unkontrollierbare Ausbrüche vermeiden, was wiederum dabei hilft zu verhindern, dem anderen unnötige Verletzungen zuzufügen.
Ein Beispiel wäre, wenn meine Familie heute Abend ins Kino will, aber ich nach einer sehr vollen Arbeitswoche meine Ruhe brauche. Hier ist die Gefahr groß, dass Missstimmung entsteht und ich evtl. schlecht gelaunt mitkomme. Stattdessen könnte ich meinen Zwiespalt benennen und mit den anderen Kompromisse aushandeln, die die Bedürfnisse von allen berücksichtigen: „Wie wäre es, wenn wir heute Pizza bestellen und hier ein Video angucken, und morgen Abend oder Sonntag ins Kino gehen?“
„NEIN“ sagen und Gesundheit
Krebs kann auch unter dem Blickwinkel betrachtet werden, dass schädliche Zellen sich vermehren und in gesundes Gewebe eindringen dürfen, und sich das Gesunde nicht entsprechend „wehrt“ (und „nein“ sagt). Auch das ist eine Art „Grenzüberschreitung“.
Wir wollen hier keinesfalls sagen, dass im nicht „Neinsagen“ notwendigerweise die Ursache für Krebserkrankungen liegt. Jedoch wollen wir zu einem Perspektivwechsel einladen, und können in der systemischen Sichtweise auch einen Blick auf unser biologisches System werfen – unseren Körper – und in der Gesamtbetrachtungsweise ergeben sich mitunter Fragen, die zum Nachdenken einladen.
Sicher können wir folgendes Fazit ziehen: Wenn wir„gut“ Streiten können in der Familie, („Faires Streiten“), stärkt das die Familienbindung, und wenn wir uns in der Familie gut und sicher fühlen, stärkt dies wiederum unser Immunsystem, und dies fördert allgemein die Gesundheit von jedem Einzelnen im System.
Als Schlussfolgerung:
Wenn ich „nein“ sagen kann, sage ich „ja“ – zu mir selbst – und zu meiner Familie!
Aikido ist eine moderne Weiterentwicklung traditioneller japanischer Kampfkunst. Manchmal werde ich gefragt, warum ich als Therapeut und Familienberater eine solche Sportart betreibe. Davon abgesehen, dass es mir Spaß macht und für den Körper belebend wirkt, ist es so, dass Aikido eher als „Friedenskunst“ zu verstehen ist.
Tatsächlich habe ich Aikido erstmals 1982 als Teil eines Seminars zum Thema „Kommunikation und Streitkulturen in Familien“ kennengelernt. Ich fand es damals (und heute immer noch) faszinierend, wie ohne Worte dargestellt wurde, wie eine positive „win-win“ Konfliktlösung aussehen kann. Die Teilnehmer wurden damals ermutigt, einige einfache Übungen auszuprobieren; Dabei konnte ich spürbar im Körper erleben, wie es möglich ist, durch eine innere und äußere Haltungsänderung ein Gegeneinander in ein Miteinander umzuwandeln.
In der systemischen Praxis Dietkirchen gehört die körperliche Darstellung von Konflikten und deren mögliche Lösungsansätze zum Repertoire in der Paar- und Familienberatung.
Was hat „richtig Streiten“ aber mit Gesundheit zu tun? Ungelöste Konflikte in Familien belasten Körper und Seele. Diese beiden Aspekte des Gesamtorganismus stehen in direkter Wechselwirkung miteinander. Positive Konfliktlösungsstrategien können einen wichtigen Beitrag leisten, um gesund zu bleiben oder insbesondere wieder gesund zu werden. Lebensenergie, die bislang durch psychische Belastungen gebunden wurde, wird dann frei gesetzt und steht den Selbstheilungskräften des Körpers wieder zur Verfügung.
Und was heißt nun „richtig Streiten“? Der wichtigste Aspekt hierzu ist, dass die Beteiligten wissen, dass sie FÜR etwas streiten (nicht gegen), z.B. FÜR die Beziehung, FÜR die Familie. (Wir streiten NICHT, um Macht auszuüben, zu gewinnen, den anderen zu verletzen oder Recht zu haben.) Positiver Streit ist dafür da, um Standpunkte, Sichtweisen, Beweggründe, aber auch Gefühle und Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen und Lösungen von Differenzen auszuarbeiten. Wir wollen verloren gegangene Harmonie wieder herstellen. Dies schafft gegenseitiges Vertrauen, die Individualität der einzelnen Familienmitglieder wird geachtet und gefördert und es sorgt für Spannungsabbau im System und in den Individuen.
Weitere Hauptmerkmale vom „richtigen Streiten“ sind: • Respektvoller Umgang auf Augenhöhe • Dem anderen gut zuhören und sich in den anderen hinein versetzen • Jeder redet über sich und seine eigenen Bedürfnisse, anstatt mit dem Finger auf den anderen zu zeigen.
Zu diesen sowie vielen weiteren Punkten sind schon ganze Bücher geschrieben worden, und vollständige Erklärungen würden natürlich den Rahmen dieses Artikels sprengen. Vielleicht halten wir dazu dieses Jahr einen Vortrag, oder Sie besuchen uns bei Bedarf in der Systemischen Praxis Dietkirchen?
Fazit: „Richtig Streiten“ lernen lohnt sich! (Und unsere Aikido Schule in Diez freut sich über Interessierte!)
Wissenschaftliche Studien belegen, dass gute soziale Kontakte und Unterstützung durch die Familie den Gesundungsprozess fördern und die Überlebenschancen von schwer erkrankten Menschen erhöhen.
Eine Krise kann eine Familie zusammen schweißen und unerwartete Ressourcen zutage bringen, die sie stärkt und sich näher kommen lässt. Leider ist das aber nicht immer der Fall. Manchmal treiben dramatische Ereignisse auch die Familienmitglieder auseinander, worunter oft alle leiden.
An diesem Punkt setzt systemische Familientherapie ein. Sie hilft diese Dynamik zu verstehen, zu analysieren und ihr entgegenzuwirken.
Im Fall von schweren Erkrankungen belegen wissenschaftliche Studien, dass gute soziale Kontakte und Unterstützung durch die Familie den Gesundungsprozess fördern und die Überlebenschancen erhöhen. Eine Krise, wie z.B. eine Krebserkrankung, kann eine Familie zusammenschweißen und unerwartete Ressourcen zutage bringen, die sie stärkt und sich näher kommen lässt. Leider ist das aber nicht immer der Fall. Manchmal treiben dramatische Ereignisse auch die Familienmitglieder auseinander, worunter oft alle leiden.
Systemische Familientherapie ermöglicht, diese Dynamik zu verstehen, zu analysieren und ihr entgegen zu wirken, so dass die betroffene Familie positive Handlungsfähigkeit (zurück) erlangen kann.
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